25.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Es ist die Zeit um das Jahr 1357, der Schauplatz ist die Domstadt Köln. Richmodis, eine junge Frau aus gutem Hause, wird mit Mengis von Aducht verheiratet. Ihr junges Glück ist nicht von langer Dauer denn kurz darauf hält die Pest ihren Einzug in Köln und verursacht ein großes Massensterben. Richmodis beginnt sich zum Wohle der Armen einzusetzen und erkrankt selbst an der heimtückischen Krankheit.....
Unsere Rezension Jeder Stadt ihre Sage, so den Kölnern Ihre Richmodis, welche, gestorben an der Pest, von den Toten auferstand, nur durch die unendliche Liebe ihres Gatten. Die Zeit des Jahres 1357 wird dem Hörer in diesem Hörspiel sehr plastisch vor Augen geführt. So finden wir uns, direkt zu Beginn, auf einem Marktplatz wieder, dem Neumarkt, und können ein Handelsgespräch zwischen einer Marketenderin und einem Bediensteten des Hauses von Aducht belauschen, der für die Vorbereitungen der Hochzeit von Richmodis und Mengis Sorge zu tragen hat. Man gewährt uns außerdem noch einen Blick in das normale Leben der damaligen Zeit, kurz bevor die Pest ihr verheerendes Gesicht zeigte. Mutet einem die Erzählung anfangs mehr wie eine geschichtliche Reise an, so entwickelt sie sich, nach und nach, doch immer mehr zur Sage, welche sie wohl auch sein soll. Der "Lokalkolorit" ist in diesem Hörspiel das "Maß aller Dinge". So hört man fortwährend eine wunderbare Mischung aus Kölner Dialekt und "verkölschtem" Hochdeutsch. Um das Hörspiel auch einem Nord- oder Süddeutschen verständlich zu machen, hat man in das beigelegte Booklet ein kleines kölsches Wörterbuch mit eingearbeitet, welches eine große Hilfe sein kann. Das Booklet wartet im übrigen noch mit vielen, sehr gelungenen Illustrationen zur Geschichte von Richmodis auf, sowie dem Text des „Lied der Richmodis", welches auch als Abschluss des Hörspiels zu hören ist. Die Sprecher stammen allesamt aus dem tiefsten Köln und lieben ihre Muttersprache sehr, was man immer wieder auf das deutlichste heraus hören kann. Die einzige Ausnahme ist der Erzähler, welcher mit Christian Brückner mehr als gut gewählt worden ist. Alle Sprecher liefern eine überzeugende Darstellung der historischen Charaktere ab. Die Musik ist stimmig und passend gewählt und unterstreicht die ganzen Szenen sehr gut und unaufdringlich. Ebenfalls sind die Geräusche gut angebracht, wahrscheinlich auch weil sie recht sparsam genutzt wurden. Teilweise hat man das Gefühl sich in einer Vorstellung des „Hänneschen"-Theaters zu befinden. Diesem Eindruck konnte ich mich nicht erwehren, da es auch nahe liegend ist. Fazit: Ein gelungenes Hörspiel, das einem die Zeit des mittelalterlichen Köln´s recht anschaulich und nachvollziehbar vermittelt. Selbst über die sprachliche "Barriere" hinweg würde ich dieses Werk deutschlandweit empfehlen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kann man des kölner Dialektes doch recht habhaft werden. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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