27.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Galgenhumor am Abgrund - Kabarettistisches im Jüdischen Kulturbund Die Geschichte des Jüdischen Kulturbunds ist eins der bewegendsten, wahnwitzigsten und zugleich immer noch unbekanntesten Kapitel vom Leben der deutschen Juden im Dritten Reich. Acht Jahre lang (gegründet im Herbst 1933) organisierte der Jüdische Kulturbund ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm, von Juden für Juden. Am 11. September 1941 viel der letzte Vorhang. An diesem Tage wurden die Kulturbund-Bühnen geschlossen, der Kulturbund aufgelöst. Dann begannen die Deportationen, mit denen die letzten Juden in die Konzentrationslager verschleppt wurden. Der Vernichtung entgegen.
Unsere Rezension Auf der einen Seite wirkt der Untertitel dieser Produktion ein wenig irreleitend, denn er verspricht „Galgenhumor am Abgrund – Kabarettistisches im jüdischen Kulturbund“, und fast sämtliche Originalmitschnitte präsentieren Lieder und musikalisch unterlegtes Erzählen. Nun könnte man vermuten, dass das Kabarett damals eben mehr wie Revuen war, was sicherlich zum Teil auch gilt. Da aber in den Passagen, wo über den Jüdischen Kulturbund gesprochen wird, immer wieder auch von Sketchen die Rede ist, scheint die Auswahl der Stücke – aus welchem Grund auch immer – einfach ein wenig ungeschickt gewählt worden sein. Oder der Untertitel passt nicht wirklich. Man darf von „Zores haben wir genug...“ aber nicht nur Lieder aus dieser Zeit erwarten, sondern auch viele Hintergrundinformationen zum Leben jüdischer Kabarettisten und zum jüdischen Kulturleben als ganzes. Diese stellen keine komplette Geschichte des Jüdischen Kulturbundes dar, sondern beschreiben anhand von einigen Personen und Ereignissen exemplarisch, wie es den jüdischen Künstlern im Dritten Reich erging, und ein wenig erfährt man auch geschichtlich über das Mit- und Gegeneinander des Jüdischen Kulturbundes und dem Nazi-Regime. Insgesamt kann man dieses Hörbuch aber eher kulturell Interessierten empfehlen, weniger den Personen, die sich geschichtlich für diese Zeit interessieren. Die Aufnahmen der Lieder sind zumeist nicht originale Zeitaufnahmen, sondern wurden nachgesungen von Cathlen Gawlich, Ilja Richter und Katherina Lange. Natürlich wären Original-Aufnahmen ein wenig authentischer, aber bei weitem nicht mehr so schön anzuhören, da alle genannten Sänger erfolgreich im Stil der damaligen Zeit singen. Entstanden sind sehr schöne Aufnahmen, die aber nicht als musikalisch schöne Lieder komponiert wurden, sondern einen Text transportieren sollen. Diesem hört man nur, wie oben bereits erwähnt, nur teilweise einen kabarettistischen Hintergrund an. Fazit: „Zores haben wir genug....“ ist eine Mischung aus Unterhaltung und Information, und kann all denen, welche dies suchen und kulturell interessiert sind und auch nichts gegen einen Schuss Geschichte einzuwenden haben nur empfohlen werden. Weitere Hörbücher des Autoren Ich bin nicht immer laut
Judy meets Marlene Mit den Wölfen geheult Neuss Total Totentanz - Kabarett im KZ (CD + DVD) (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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