19.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags “Reisegeschichten” möchte man diese Geschichten, gelesen von der Autorin selbst, nennen. Und man denkt dabei an die alte Weisheit, dass es das heimliche und unheimliche Ziel einer jeden Reise ist, sich selbst zu suchen und ihre Lust, aus den alltäglichen Strukturen und festgelegten Bildern abzutauchen und anders, verändert, neu, wieder aufzutauchen. Doch jede Reise beginnt mit einem Abschied und Trennungsschmerz – ohne ihn ist ein Neuanfang nicht möglich. Jede der vier Geschichten zeigt andere Facetten des erzählerischen Talents dieser zeitgenössischen Autorin.
Unsere Rezension Das Hörbuch "Kampala" besteht aus einer interessanten Sammlung von Kurzgeschichten unterschiedlichster Aspekte. Eine exotische Geschichte aus Afrika geht über in eine eher psychologisch angehauchte Geschichte, in eine dramatische und abschließend in eine poetische Geschichte. Diese Mischung ist an sich ganz spannend, es ist schön, dass nicht alle Geschichten der selben Stilrichtung angehören, was irgendwann langweilig werden würde. Allerdings vermögen die Geschichten nicht ganz so zu überzeugen. Die Absicht der Autorin sind keine spannende oder unterhaltsame, sondern eher aussagekräftige Erzählungen, welche mit Bildern und Bedeutungen die gewünschten Aussagen transportieren sollen. Ziel sind allerdings keine hoch komplexen Geschichten, welche nur den anspruchsvollsten Hörern gefallen würden, viel mehr ist die breite Masse der Hörer angesprochen. Der Weg wurde allerdings nicht konsequent beschritten, schildert Frau Barkowska dann im Detail doch wieder besondere und spannende Elemente, siehe die Geschichte "Die Sache mit dem Hai". Die Geschichten von Gabriele Barkowska umgeben ein wenig der Hauch der zwar nicht perfekten, aber doch immerhin ambitionierten Autorin. In allen vier Erzählungen ist das Herzblut der Autorin spürbar, und verleiht der Produktion daher auch wieder etwas Besonderes. Wer eine Produktion leicht neben dem Mainstream sucht, keine bedutungsschwangeren Stücke, welche man nicht versteht, sondern eine Pflanze am Rande des Weges, keine blühende Rose, sondern eine kleine, nette, ein klein wenig andere Blüte, wird seinen Spaß haben an den vier Geschichten. Die Autorin liest das Hörbuch auch selbst. Autorenlesungen sind häufig ein zweischneidiges Schwert, denn in der Regel sind dies ja keine ausgebildeten Sprecher. Mir sind schon sehr viele solche Lesungen begegnet, bei denen der Nachteil der fehlenden Ausbildung nicht vom dem Vorteil aufgewogen wurde, dass der Autor sein Stück am besten kennt und die Betonungen daher am besten setzen kann. Auch wenn Frau Barkowska manchmal ein klein wenig spritziger lesen könnte, so hat sie ihre Arbeit insgesamt doch recht gut gemacht. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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