28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Inhaltsangabe des Verlags Als bei einem blutrünstigen Raubüberfall im Januar 1896 die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem Kölner Dom gestohlen werden, bittet der Jesuitenpater Hieronymus den berühmten Sherlock Holmes um Hilfe bei der Aufklärung. Holmes ermittelt im katholischen Köln des Kaiserreichs und stößt bei seinen Recherchen auf einen Geheimbund, dessen Mitglieder skrupellos Morde begehen, um ihre obskuren Ziele zu erreichen. Winges entwickelt eine bizarre Geschichte mit Elementen des Schauerromans um Schwarze Magie, Teufelskult und Menschenopfer, deren Showdown im Siebengebirge spielt. Da die Hintergründe der mysteriösen Verbrechen viele Jahrhunderte zurückliegen, erfährt der Hörer in vielen überraschenden Wendungen der Geschichte viel über die Kultur des Mittelalters.
Unsere Rezension Wie auch immer man die Geschichte „Der vierte König“ finden mag, eines ist sie auf jeden Fall: außergewöhnlich. Dies fängt bei den beiden Hauptfiguren an (Sherlock Holmes und Doktor Watson, eigentlich die Romanfiguren eines gewissen Sir Arthur Conan Doyle), geht weiter über die Genreeinteilung des Verlags Delta Music (Fantasy, obwohl es eine Geschichte um Sherlock Holmes ist) und endet in einer außergewöhnlichen und spektakulären Handlung. Ja, sie haben richtig gelesen. Stefan Winges setzt die Tradition von Sir Arthur Conan Doyle fort und schrieb mit „Der vierte König“ eine Geschichte über den genialen Detektiv, die über weite Strecken auch von Doyle stammen könnte. Allerdings gibt Herr Winges dem Stück wesentlich mehr Dramatik als das Original aufweisen kann. Man hat daher keine einfache Kopie der Holmes-Figur zu erwarten, sondern eher eine Mischung aus dieser und Old Shatterhand von Karl May. Womit auch klar sein dürfte, dass die Geschichte abenteuerlicher und aufregender ist als ihre Vorgänger. Allerdings ist die Verlags-Einteilung in das Genre Fantasy ein wenig irreführend, es geht in diesem Kriminalroman um die Verbrechen eines teuflischen Kultes, aber die Geschichte bleibt kriminalistisch. Die Figuren eines so geschätzten Kollegen wie Sei Arthur Conan Doyle aufzugreifen ist sehr wagemutig, denn dies ist eine Drahtseilwanderung. Diese ist Herrn Winges auch nicht über die komplette Strecke gelungen, ein überzeugender Anfang hat einen relativ ruhigen Mittelteil, der aber dafür einige Personen und Ideen enthält, und daher ein wenig komplexer ist als der Rest der Geschichte, dafür folgt gegen Ende ein reichhaltiges Action-Feuerwerk, welches ein wenig an einen Karl-May-Showdown oder eine Indiana-Jones-Folge erinnert. Insgesamt wirkt die Geschichte nicht komplett ausgegoren, die Idee ist aber sehr gelungen und einfallsreich, so dass es dennoch für eine recht gute Bewertung ausreicht. Wer eine einfallsreiche, spektakuläre und unterhaltsame Kriminalgeschichte oder viel Tiefgang hören möchte, wird hier sein blaues Wunder erleben. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||