26.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch, der in einem Gefangenenlager interniert ist: Solschenizyn beschreibt weder Folterungen, noch protestiert er offen gegen Unrecht. Stattdessen schildert er ausführlich das Lagerleben, und diese eindringliche Darstellung läßt den stummen Protest, der seine Erzählung bestimmt, umso stärker wirken. Solschenizyn hat in seinem ersten Werk, dessen Publikation seinen Ausschluss aus dem Schriftstellerverband zur Folge hatte, das Gewissen jener Russen erleichtert, die in vollem Wissen schweigen mussten.
Unsere Rezension Wer an Alexander Solschenizyn denkt, dem fällt vor allem "Der Archipel Gulag" ein. Viele kennen den Titel, für den er den Literatur-Nobelpreis erhielt. Manche haben angefangen, es zu lesen, wenige haben es wohl komplett durchgestanden. Es handelt sich eher um ein Sachbuch denn um einen Roman über das Leben und Sterben der Gefangenen in russischen Straflagern, sogenannten Gulags. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, es ist wirklich nicht sehr spannend zu lesen. Es hatte mehr mit Sturheit zu tun, dass ich es fertig las als mit Interesse an dem Buch. Bei seinem Erstlingswerk, das hier vorliegt, handelt es sich um "Der Archipel Gulag"-Light. Das Thema ist dasselbe, das Leben in solch einem Lager, aber es ist in Form eines Romans geschrieben. Es ist leicht zu hören, interessant, spannend, lehrreich, trotz dieses Themas unterhaltsam, einfach rundum gut. Ein wertvolles Zeitdokument, das ohne große Sensationsgier eine extreme Lebenssituation schildert. Erwartet hatte ich ein düsteres Werk. Zwar berichtet Solschenizyn durchaus über die ständige Gefahr, geschlagen, bestohlen und misshandelt zu werden, er berichtet über ein Leben bei -30 Grad Temperatur ohne ausreichende Kleidung, über Arbeit im Freien, über die möglichen Bestrafungen, und dennoch verliert man nicht aus lauter negativen Dingen die Lust am Weiterhören. Man sollte auf der anderen Seite natürlich auch keine Komödie erwarten, es handelt sich einfach nur um ein authentisches Stück naher Geschichte, das versucht, möglichst viele Hörer zu erreichen, ohne aber trivial zu sein. Hans Korte hat als Sprecher eine absolute Spitzenarbeit abgeliefert, seine Stimme klingt tatsächlich, als besäße er eine russische Seele. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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