27.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Märchen kann man in seinem Leben zweimal und zweifach hören. Zuerst einfältig, als Kind, mit dem naiven Glauben, daß die bunte Welt ihrer Geschehnisse wahrhaftig sei, und viel, viel später, mit dem vollen Bewußtsein des Lebens" sagt der große Autor Stefan Zweig. Die vorliegende Sammlung 'Märchen von Bäumen' will Kleine wie Große gleichermaßen mit auf die Reise nehmen. Eine Reise, nicht nur um die Welt, sondern auch durch einen Ozean an Erfahrungen und Gefühlen, die in Märchen seit Menschengedenken weitergegeben werden. Da der Baum in den meisten Kulturen eines der wichtigsten Symbole des Lebens darstellt, kann auch dessen Kehrseite, der Tod, nicht fern sein. In meiner Praxis als Vorleserin und Erzählerin werde ich häufig mit der Frage konfrontiert, ob es denn richtig sei, kleine Kinder diesem Thema auszusetzen. Eltern und Erzieher hegen oftmals den begreiflichen Wunsch, Schweres und Grausames so lange wie möglich von den Kindern fernzuhalten. Doch scheitert dieses Unterfangen zumeist schon an den ‘kleinen’ Dingen des Alltags, denn was wir Erwachsenen Tod nennen, kann viele Gesichter haben: schon ein für immer zerbrochenes Lieblingsspielzeug mag für ein Kind eine zunächst unbegreifliche , schmerzhafte Trennung bedeuten, ebenso wie der Verlust eines Haustieres. Auch können Maßnahmen, die pädagogisch wichtig und notwendig sind, vom Kind als grausam empfunden werden, und großen Zorn auslösen. Im Märchen vom Pfefferbaum geht diese Grausamkeit sogar von der leiblichen Mutter aus. In der Praxis habe ich erfahren, daß gerade dieses Märchen, das uns Erwachsenen sehr hart erscheinen mag, Kindern geholfen hat, notwendige, zeitweise Trennungen von der Mutter besser zu akzeptieren. Denn nicht nur die Trennung selbst erscheint ihnen ungerecht, auch so ‘böse’ Gefühle gegen die geliebte Mutter zu empfinden ist für Kinder zunächst verwirrend. Dieses Beispiel soll zeigen, daß zwischen den Märchenzeilen oft Widersprüchliches oder Unangenehmes verpackt wird, mit dem wir alle früher oder später fertig werden müssen, doch bleibt es nicht dabei, denn die Märchen bieten auch den nötigen Trost: das Kind erfährt auf vielfache Weise, daß es niemals allein ist. In dem Beispiel vom ‘Pfefferbaum’ wird das Mädchen von Bruder und Vater gerettet, im ’liebenden Häuptling’ wird dieser am Ende von seiner Tochter über den Verlust seiner Frau getröstet. So haben Märchen seit jeher die Kraft, Brücken zwischen Phantasie und Wirklichkeit zu bauen, und neben heiterer Unterhaltung immer wieder auch Wegweiser zu sein, Kleinen wie Großen. Viel Freude auf dieser spannenden Reise! 1. Die Gäste der Buche (R. Baumbach) 1:06 2. Vom Bäumchen mit den goldenen Blättern (Schwaben) 6:27 3. Vier Freunde und ein Pfirsichbaum (Tibet) 6:02 4. Der Granatapfelbaum (Rumänien) 13:03 5. Der Baum Ysapi (Brasilien) 4:29 6. Der liebende Häuptling (Creek-Indianer) 7:38 7. Der Pfefferbaum (Grenada/Karibik) 4:24 8. Der verzauberte Apfelbaum (Frankreich) 5:23 9. Vom Heilbaum und den zwei Teichen (Pakistan) 12:38 10. Die Birkenfee (Schweden) 8:33 11. Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt (F. Rückert) 5:12 ab 6 Jahren
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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