16.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags »Ich bin gesund und verspüre allerlei Munterkeiten, und ich bin heil und ohne Gram, ohne Gramm Verlust jener Transzendenz, die mein hochkörperliches Wesen in meiner alten Heimat ausstrahlt, an der Westküste des türkischen Festlandsockels angekommen. Du weißt, ich musste fliehen aus Kiel, weil mir die Frauen im Nacken saßen.« In einem ungewöhnlichen Briefwechsel zwischen zwei jungen Kanakstern erzählt Feridun Zaimoglu eine Liebesgeschichte zwischen einem »Deutschländer«, einem Türken, der in Deutschland lebt, und einer Türkin. Sedar sitzt am Strand der türkischen Ägäis und sinniert über sein Beziehungsleben in Deutschland – was ihn nicht davon abhält, sich in die schöne Türkin Rena zu verlieben. Die Situation spitzt sich zu, als Anke aus Kiel zu Besuch kommt, um Sedar zurückzugewinnen. Nach turbulenten Tagen will Sedar schließlich nur noch eins: nach Hause. Doch wo ist das? Eine heitere wie kraftvolle Liebesgeschichte des wohl bekanntesten türkisch-deutschen Autors der Gegenwart.
Unsere Rezension "Liebesmale, scharlachrot" ist für mich die bisher beste Veröffentlichung des Autors. Zaimoglu hat sich dem guten alten Briefroman bedient und zwei Deutschtürken darin zu Wort kommen lassen. Beide sind befreundet und leben in einer norddeutschen Kleinstadt, wobei einer von ihnen sich während des Romans in der Türkei aufhält. Die beiden Schreiber sind tragikomische Gestalten mit viel Stolz und Coolnis, die sie zu waren versuchen, um ihr Gesicht nicht zu verlieren. Der eine träumt romantisch von seiner Traumfrau, die bei ihm im Haus lebt und zu selbstbewusst für ihn ist, während sein Freund die Frauen um sich schart, für die er jedoch keine Verantwortung übernehmen will. So schreiben sie beide aus ihrer kleinen Welt mit ihren Wünschen und Vorstellungen. Die Briefe werden von drei verschiedenen Sprechern vorgetragen. Besonders hat mir hierbei Erdogan Atalay in der Rolle des Hakan gefallen. Die Szene, in der er seine Jacqueline endlich für sich gewonnen zu haben glaubt, ist lustig und mitleiderregend zugleich. So könnte es einem überhaupt bei allen Briefen des Romans gehen. Am Ende weiß man nur: Alles geht irgendwie weiter. Wahrscheinlich einfach wie bisher, aber es bleibt doch zu hoffen, dass sich im Leben beider irgendwann etwas ändert und sie ihre Identität nicht länger suchen bzw. zu akzeptieren lernen müssen. Eine gelungene Bearbeitung des Verlags macht dieses Hörbuch zu einem guten Einstieg in das Genre. Weitere Hörbücher des Autoren Kanak Sprak
Kopf und Kragen Leyla Liebesbrand Schwarze Jungfrauen Zwölf Gramm Glück (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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