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Interview mit Andreas Eschbach ("Das Jesus Video", "Eine Billionen Dollar")


Andreas Eschbach gehört zu den erfolgreichsten Autoren phantastischer Geschichten zwischen Fantasy und Science-Fiction. Von ihm stammt unter anderem die Roman-Vorlage zu dem Aufsehen erregenden Film 'Das Jesus Video'.

© René Durant

 Das Jesus Video
 Neu erschienen: Eine Billionen Dollar

Herr Eschbach, Sie schreiben seit ihrem 12. Lebensjahr. Wie beginnt ein junger Mensch zu schreiben? Nur für sein Tagebuch, oder sucht man von Beginn an die Möglichkeit einer Veröffentlichung?
Also wie man anfängt, weiß ich nicht. Das ist glaube ich bei jedem so individuell und unterschiedlich wie - sagen wir mal - der Beginn des Sexuallebens. Bei mir war es so, dass ich irgendwo dazwischen war, ich habe nicht nur für mich geschrieben, sondern ich habe meine Romane im Freundeskreis kursieren lassen. Aber die Möglichkeit einer Veröffentlichung als Buch, daran habe ich ganz lange nicht gedacht. Das war etwas, was sich im Hobby-Bereich abgespielt hat. Aber ich habe den Kontakt zu Lesern gesucht, das ist glaube ich der wichtige Punkt in diesem Zusammenhang.

Sie haben dann als erstes einen normalen Beruf ergriffen, aber sind dann zum Full-Time-Autor geworden. Wie kann man sich einen Arbeitstag bei ihnen so verstellen?
Ja, ich falle aus dem Bett und rolle hinüber zum Schreibtisch. Nein, also der typische Arbeitstag sieht so aus dass ich einfach nach dem Frühstück in mein Arbeitszimmer hoch gehe, schreibe bis irgendwann Nachmittags, dann kommt eine kleine Zwischenmalzeit, und dann sind diverse organisatorische Dinge zu erledigen. Korrespondenz zu machen, E-Mails zu beantworten, irgendwelche Sachen verschicken., und abends wird gelebt.

Wer ist der schlimmere Kritiker, Sie oder ihre Familie?
Schlimme Kritiker sind etwas anderes. Schlimme Kritiker sind Kritiker, denen es nicht darum geht, irgend eine Verbesserung zu erreichen, sondern die einfach darauf aus sind, jemandem eins rein zu würgen, fertig zu machen, die irgendwelche eigenen Unzufriedenheiten austoben wollen. Und da ist man dann das Objekt. Und es ist immer schlimm, wenn man Objekt von etwas ist. Ansonsten gibt es eingehende Kritiker, es gibt oberflächliche Kritiker, es gibt Kritiker mit verschiedenen persönlichen Vorlieben und Meinungen, das darf alles sein.

Wie kommt man auf so eine exotische Idee wie dem Jesus Video? Entsteht das nach und nach, oder kommt die Idee spontan?
Die Idee kommt, also so eine Idee die kommt spontan und ist so zu sagen auf einen Schlag da, und wenn ich wüsste, wo sie her kommt ... Na ich glaube es ist ganz gut, wenn man nicht weiß, wo die Idee letztlich her kommt. Man muss sie halt erkennen, wenn sie da sind. Ich glaube, das ist der springende Punkt, weil viele Ideen geraten einfach wieder in Vergessenheit.

Was machen Sie, wenn Sie mit einer Geschichte kämpfen und nicht weiterkommen? Arbeiten Sie daran, oder lassen Sie sie eher ruhen und gehen raus spazieren, oder wie kann man sich das vorstellen?
Das kann alle möglichen Formen annehmen, das man, das man kämpft, das man verschiedene Fassungen erstellt, das man mit Leuten spricht und sagt „Das und das Problem habe ich jetzt gerade“, es kann sein, dass man es einfach mal liegen lässt und einen Spaziergang macht oder einfach eine Woche etwas anderes macht, dass man an einer anderen Stelle weiter schreibt und sich dem wieder zu wendet nach einer Weile. Da gibt es ein ganzes Arsenal von Verhaltensweisen. Das ist wie bei anderen, z.B. bei einem Konstrukteur, der das Problem hat, eine Leitung ist zu lang und muss untergebracht werden und passt halt nicht. Und dann ringt er mit sich und ringt mit sich. Da fehlt halt einfach die Zusatz-Idee. Die Idee zur Idee, und die muss halt kommen.

'Das Jesus Video' wurde ja auch verfilmt, kam beim Publikum nur dann nicht ganz so gut an wie ihr Buch. Wie beurteilen sie selbst den Film?
Also das stimmt nicht, dass es beim Publikum nicht so gut ankommt. Die Leute, die das Buch kannten, fanden den Film schlecht, die Leute die das Buch nicht kannten, das sind nach den Einschaltquoten zehn mal mehr, die fanden den Film gut. Das sagt wahrscheinlich etwas über das Niveau der Fernsehunterhaltung, wie wenig man dort bieten muss, um schon gut zu sein. Der Film selber ist ja technisch sehr gut gemacht, die Schauspieler bringen auch respektable Leistungen, also diese Auffassung, er ist für einen deutschen Film ganz gut, stimmt wohl auch. Das Manko ist letztlich in der Geschichte zu der der Roman im Film umgebaut wird. Mir liegt halt dran, dass jemand, der nur den Film kennt, wissen sollte, dass er davon nicht auf das Buch schließen kann, weil es ist nur sehr frei - im Prinzip ist nur die Grundidee aus dem Buch übernommen, und was anderes daraus gemacht. Und dieses andere, es wäre ja noch schön, wenn es was gutes anderes wäre, könnte ich auch noch damit einverstanden sein, aber dass dieses andere halt nicht geglückt ist ... Also die andere Geschichte, die Geschichte, die der Film erzählt, hat so viele logische Löcher, da könnte man mit Flugzeugen durchfliegen.

Wie kam es zu dem Hörbuch 'Das Jesus Video'? Hatten sie selbst die Idee, oder kam Lübbe auf sie zu?
So was machen Verlage, das ist einfach diese Hörbuchschiene, wenn es sich anbietet, wenn man da einen Markt vermutet, und in dem Fall ist es ja nicht schwer zu vermuten, da macht man ein Hörbuch. Das ist jetzt ein Markt, der immer mehr kommt, und jedes Buch mit einer gewissen Wirkung, mit guten Verkaufszahlen, wird als Hörbuch erscheinen.

Wie stehen sie selbst zu dem Thema Hörbuch?
Ich selber bin kein so akustischer Typ. Also Hörbücher, auch gut gemachte, erwecken in mir, wenn ich sie einfach nur im, im Wohnzimmer höre, den Wunsch, wenn sie mich fangen: „Hach, mir geht es zu langsam“, und dann will ich das Buch lesen. Ich mag Hörbücher wenn ich lange Autofahrten habe. Was eigentlich auch für viele der Hauptverwendungszweck sein wird. Nur beim Bügeln und Autofahren, sagt man den Hörbücher nach, dass es sozusagen zu einer Zweitverwertung der Zeit führe. Beim Autofahren ist das wirklich gut, wenn man eine lange Strecke hat, die man gut kennt, wenn man sich nicht mehr orientieren muss, wenn man einfach nur fahren muss, und man kann dann eintauchen in so ein gut gemachtes Hörbuch, in eine tolle Geschichte. Das muss nicht mal ein Hörspiel sein, es reicht wenn es gut vorgelesen ist.
Das Hörbuch 'Das Jesus Video' wiederum, obwohl es das gleiche Cover ziert wie der Film. Das Hörbuch ist ja Klasse, es ist eines von den besten Hörbüchern überhaupt. Das würde ich auch sagen, wenn die Vorlage nicht von mir stammen würde. Einfach dadurch, dass diese tolle Filmmusik verwendet wurde, und der Text gut überarbeitet wurde, und auch schön gelesen wurde.

Das Hörbuch 'Eine Billionen Dollar' ist gerade neu erschienen. Haben sie sich das auch selbst angehört?
Ja ich habe es mir angehört, wir haben es an vier Abenden hintereinander gehört, und bin äußerst angetan. Also bin ziemlich verblüfft, wie man, wie man diesen Stoff so zubereiten kann, das er in vier Stunden reinpasst. Und ich finde, es ist ein echt tolles Hörspiel.

Können sie sich auch vorstellen, sich selbst politisch zu engagieren, anstatt Themen in ihren Büchern anzusprechen?
Ich glaube nicht, das es ein Gewinn wäre für die Menschheit, wenn ich mich politisch engagieren würde. Es tun schon genug Leute, die es vielleicht besser nicht täten. Ich glaube der Welt ist besser gedient, wenn ich weiter Geschichten schreibe.

Vielen Dank.


 Homepage des Autoren


Weitere Informationen
 Hörbuch-News: Lesungen von Andreas Eschbach
(© echthoerbuch.de 28.10.2003)
 


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